Lohn vs. Dividende
30.06.2015 | Jörg Odermatt
Seit dem die revidierte Dividendenbesteuerung in Kraft ist, entscheiden sich viele Firmeninhaber, eine möglichst hohe Dividende auszuzahlen und reduzieren im Gegenzug ihren Lohn. Das kann nachteilige Folgen für die Altersvorsorge haben.
Seit der Einführung der Unternehmenssteuerreform II im Jahr 2009 werden Dividenden nur teilweise besteuert. Diese steuerliche Entlastung verleitet viele Unternehmer zum Bezug eines möglichst tiefen Lohns und zu einer maximalen Dividendenausschüttung.
Dabei wird ausser Acht gelassen, dass ein zu tiefer AHV-Lohn auch grosse Nachteile mit sich bringt. So führt ein reduzierter AHV-Lohn automatisch auch zu einem tiefen versicherbaren Lohn bei den Sozialversicherungen und damit verbunden, zu geringeren Vorsorgeleistungen bei Tod und Invalidität. Zudem verspielt man mit einer zu starken Lohnreduktion die Möglichkeit, dank freiwilligen Einkäufen im Rahmen einer gut ausgebauten Kadervorsorge das steuerbare Einkommen zu reduzieren.
Last but not least unterliegt das angesparte Vorsorgeguthaben bei einer Pensionskasse bis zur Auszahlung weder einer Vermögens- noch einer Einkommenssteuer (Zinserträge usw.).
Unternehmer müssen bei ihrer Steuer- und Vorsorgeplanung das Dividendenprivileg so einsetzen, dass mit der gezielten Kombination von AHV-Lohn und Dividende sowie freiwilligen Pensionskasseneinkäufen im Rahmen einer Kadervorsorge ein maximaler Mehrwert erzielt werden kann.